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Aus dem Unterricht
Märchen-Eurythmie & Oberstufenprogramm
Der kleine Wassermann – ein Eurythmie-Märchen für alle Sinne!
Unsere Schüler*innen von der 1. bis 7. Groß- und Kleinklasse kamen am Montag in den Genuss dieses wunderschönen Stückes nach Ottfried Preußler.
In der vollbesetzten Festhalle lauschten und bestaunten die Kinder die tolle Inszenierung, die fließenden Gewänder mit den fließenden Bewegungen und die stimmungsvollen Farben. Mit klaren Worten wurde die Geschichte um den kleinen Wassermann deutlich erzählt und die Klavierbegleitung untermalte die abwechslungsreiche Handlung. Die Szenerie Unterwasser hätte nicht schöner dargestellt werden können. Die Gewänder schwebten und rauschten mit den präzisen Bewegungen der Tänzer*innen über die Bühne. Es war ein Stück, dass die Schönheit der Kunstform Eurythmie auf großartige Weise zeigt und alle Kinder in den Bann zog.
Der Zauber der Eurythmie war hier deutlich zu erkennen. Spannend aber nicht aufregend, in einer Geschwindigkeit die gut zu verarbeiten war und mit nur einer, aber einer vielfältigen Stimme erzählt, reduzierte sich das Stück auf und um die Bewegung der Eurythmie. Alles schien eins zu sein: die Bewegung machte die Musik sichtbar und die Farben schufen an den schwebenden Stoffen und um die Bewegungen eine passende Stimmung. Es kam dem Element Wasser sehr gleich und das heitere Stück wand sich über die Bühne und floß in die Herzen.
Vielen Dank an unsere ehemalige Schülerin, die im Auftrag des Bundes der Freien Waldorfschulen das Projekt "euryhmy in progress" organisiert hat und mit ihrem Ensemble einen fantastischen Blick auf ein waldorftypisches Fach gab.
Mit solchen Darbietungen lässt sich der Berufswunsch "Eurythmist*in" bestimmt in dem einen oder der anderen wecken. Wir drücken die Daumen für mehr Nachwuchs ...
Nach einer verdienten Pause füllte sich die Festhalle erneut, diesesmal mit unseren Oberstufenschüler*innen. Denn um 10.50 Uhr startete das Oberstufenprogramm des Ensemble ...
Earth cries – ein Eurytmiestück für die Oberstufe
Ein rauschendes Meer an Farben und Formen erwartete nun unsere Jugendlichen (ab 8. Klasse) in der Festhalle. Ein bedeutungsvolles Stück, ein beeindruckendes Stück, ein Stück, das zum Denken anregte.
Mit abwechslungsreichen Passagen – mal in deutsch, mal in englisch – wies uns das Stück auf den Zustand unserer Erde hin. Wir Menschen meinen, das Recht zu haben, freie Güter wie Wasser und Luft besitzen zu können. Doch die Welt gehört nicht uns, sondern wir der Welt. Die Flüsse, die uns mit Wasser beschenken, sind unsere Brüder, Alles ist eins.
So vielfältig wie die Szenen waren, waren auch die Tänzer*innen. Es war eine Freude ihnen und ihren Bewegungen zu zusehen. Zu beobachten, wie sie über die Bühne schritten, tanzten oder auch schwebten und wie sich die in wechselnde Farben getauchten Gewänder dazu verhielten. Es war auch erstaunlich, wie die zum Teil vielen Tänzer*innen mit ihren ausladenen Gesten nie zusammenstießen und ihre Begegungsabläufe sich einander so gut ergänzten, dass die Figuren, so individuell sie auch waren, immer ein ganzes ergaben. War es die zu Bild und Form gewordene Musik oder Sprache, die einem den Inhalt des Gesprochenen/Gespielten noch näher brachte bzw. es durch die weiteren Sinneseindrücke verstärkte?
Zwischen den eurythmietypischen Darstellungen in Eurythmie-Gewand fanden sich auch gewänderlose, wie die Szene mit den "Hühnern" und der Professorin. Die deutliche Aussprache, Betonung und stimmlichen Vielfalt der Sprecherin war beeindruckend – die Aussagen kamen klar und gut pointiert. Und so hielt das Stück charmant fest: Wir sind uns sicher, meine Damen und Herren, der Weltuntergang hat längst begonnen ...
Welch schöne, sarkastische und traurige Beschreibung unserer jetzigen Zeit. Doch vielleicht hat das Stück den einen oder die andere zum Nachdenken inspiriert. Doch zumindest hat das Ensemble mit seinem Können und seinen Fähigkeiten seinen Teil dazu beigetragen, dass diese wichtigen Themen unserer Zeit nicht ignoriert werden, sondern sichtbar sind, und das auf eine sehr kunstvolle Weise.
Leider hielten sich unsere schüchternen Jugendlichen mit angemessenem Applaus zurück. Doch dem Ensemble, das im Rahmen des Projekts "euryhmy in progress" des Bundes der Freien Waldorfschulen bei uns zu Gast war, an dieser stelle noch einmal einen tosenden Applaus für das grandiose Stück.
Ein Anliegen dieser Tour ist es auch, Nachwuchs für die Eurythmie zu finden. Obwohl diese Fach an jeder Waldorfschule unterrichtet wird, finden sich nur wenige, die es nach der Schulzeit weiterverfolgen. Mit diesem Projekt soll die Vielfältigkeit und die Schönheit der Eurythmie gezeigt werden und dazu angeregt werden, sich mit dieser Bewegungsform als Berufswahl auseinander zu setzen. Vielleicht ist den jungen Menschen zu wenig bewusst, dass dies eine berufliche Option sein kann.
Auch der Schule, die diese Veranstaltung möglich gemacht hat, einen herzlichen Dank.
I. Bosse, mittwochs-Redaktion
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