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Öffentlichkeitsarbeit
Drei Tage zwischen Orient und Okzident
Vom 20. bis 22. Mai 2022 beteiligte sich die Freie Waldorfschule Braunschweig an der „Hausbesetzung“ im Haus der Stiftungen am Löwenwall in Braunschweig. Ein wenig Irritation, viel Harmonie und gutes Gefühl, sich überraschen lassen, die Stimmung der Veranstaltung spüren, Gedankenimpulse mitnehmen und neue Begegnungen erleben. Schüler*innen und Lehrende genossen die Möglichkeiten des ungewohnten Ambientes und steuerten Impulse zur Nachhaltigkeit bei.
Am Anfang war die Geige! Der „Virtuose“ Erkan Rast mit seinem hervorragenden Chor, seinem Orchester, verzauberte mit orientalischen Klängen die Gäste im Garten der Villa Gerloff, dem Haus der Stiftungen, in Braunschweig. Krönender Abschluss des dreitägigen Festes am Sonntagabend: die Feier des Lebens zwischen Orient und Okzident.
Gemeinsam mit ihrem Team organisierte Sara Zorlu den Event mit dem Thema „Braun-Schweig Nicht, Rede“, eine Begegnungsmöglichkeit der Kulturen und Individuen in ihrer Vielfalt. Den Teilnehmer*innen und Besucher*innen bot sich ein reiches Leben. Interkulturelle Probleme wurden in Darbietungen formuliert und künstlerisch in Bild und Wort dargestellt. Ebenso fanden die Freuden gemeinsamen Menschseins ihren beglückenden Ausdruck. Die Waldorfschule durfte teilhaben. Sowohl Lernende als auch Lehrende zeigten sich in einer Ausstellung von Werken und Workshops.
Unter dem Motto „Verkleidung“ konnten die Besucher*innen in einem französischen Gartenstück des Anwesens die Schürzen der Schülerfirma der Waldorfschule in leuchtend warmen Farbtönen auf schwarzummantelten Figurinen bewundern. Andrea Hesses Werk erfreute Ankommende als würdiges Begrüßungskomitee und bildete den Mittelpunkt für anregende Begegnungsplätze.
Schlenderten die Neugierigen den Weg in Richtung Haus – verweilend unter einer alten schattenspendenden Blutbuche – fiel der schweifende Blick auf weiße Fahnen, die von einer Brüstung herab, vom Wind leicht bewegt wurden, den Blick auf große Blüten, Blätter, langgezogene Stengel, freigaben. Dietrich Lehmann zeigte auf riesigen Bannern wunderschöne Pflanzenabbildungen, die in Korrespondenz standen mit der natürlichen Gestaltung des Gartenparadieses am Löwenwall.
Die helle Treppe hinab zum hinteren Gartenabschnitt führte der Weg den nun vollends begeisterten Besucher*innen, um unten angekommen, an einem Brunnen zu rasten, auf dessen Rand Ackerbohnen in gläsernen Töpfen standen, deren Wurzelwerk in bizarren Formationen sichtbar lag. Maria Störrles Werk „Symbiose“ erfreute nicht nur, sondern belehrte den Betrachtenden. Ein kleines Bakterium (Knöllchen) im Wurzelwerk der Pflanze bedingt das Gedeihen der Hülsenfrucht als reichhaltiges Futtermittel. Die Einheit zweier Lebewesen dient somit der Erhöhung des Lebens.
So erfrischt und belehrt, flanierten die Besucher*innen auf dem Pfad den Berg hinan, um auf einer Rasenfläche einer Installation zu begegnen. Eine Formation aus Torfsoden, Stäben, Rudern und Melonenscheiben bildete die Grundlage für ein Leben eigener Art. Köpfe, geschnitzt in Torf, ein Ohr aus Speckstein bevölkerten das erdige Feld. Schüler*innen der 8., 9. und 10. Klasse unserer Schule hatten sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin Antje Dülke mit ihren Werken in die Soden eingegraben. Linus und Ben aus der 9. Klasse wirkten an der Installation, dieser sozialkritischen Formation aktiv mit.
Im Inneren der Villa Gerloff, in der Belletage waren Malereien der Künstlerin Nur Sherie zu sehen, eine Fotoausstellung von Frank Tobian wurde im Souterrain gezeigt und es bestand die Möglichkeit den Film von Saher Isaf im Mezzaningeschoss des Gebäudes zu erleben.
Vorträge, Konzerte, Workshops und Diskussionen erfreuten und stimmten nachdenklich. Besonders hervorzuheben war die gelungene Organisation des Teams um Sara Zorlu. Die stets freundlichen Menschen ließen die Mühen des Lebens vergessen und hoben Besucher*innen und Teilnehmer*innen in ein Paradies zwischen Orient und Okzident. Bei Brunch und Erfrischungen war ein reger Austausch über die vielfältigen Eindrücke möglich und erwünscht: Brauns-schweig – nicht, rede.
A. Dülke, Lehrerin
Unsere Mensa wird durch Biond betrieben:
Adresse
Freie Waldorfschule Braunschweig e.V.
Rudolf-Steiner-Straße 2
38120 Braunschweig
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