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Waldorfschule Braunschweig zu Besuch
Die Technische Universität Braunschweig zu Besuch
Am Dienstag, den 20. Juli 2021, besuchte uns die Professorin Frau Dr. Tatjana Schneider. Frau Tatjana Schneider leitet zurzeit das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und der Stadt (GTAS) an der Technischen Universität Braunschweig. Mit ihrem großen Interesse an der politischen Entwicklung der Stadt Braunschweig und ihrer umfangreichen Expertise zu urbanen Stadtentwicklungen, insbesondere auch dem nachhaltigen Bauen, zeigte sie großes Interesse an den baulichen Maßnahmen und Plänen als auch an der pädagogischen Arbeit unserer Schule.
Der Besuch begann mit einem Rundgang über das Schulgelände. Matthias Seufert, Geschäftsführung, machte auf die bisher nicht vorhandene Förderung und Unterstützung der Schule durch die Stadt Braunschweig aufmerksam, erläuterte die Nutzung der einzelnen Gebäude sowie den Baufortschritt der nachhaltigen Sanierung des Werkstattgebäudes und skizzierte den Markenkern unseres waldorfpädagogischen Konzeptes.
Dr. Ing. Heiko Twelmeier, Vertreter des Neubauausschusses, erläuterte den Planungsstand des Neubaus der inklusiven Unterstufe der 1. bis 3. Groß- und Kleinklassen auf der jetzigen Tierwiese. Mit diesem Lernort plant die Schule ein weiteres Leuchtturmprojekt für den innovativen, nachhaltigen Schulbau. Es soll ein Bau in Vollholzbauweise erstehen, in dem keine Metall- oder Leimverbindungen verwendet werden, sondern Holzbretter ausschließlich mit langen Holzdübeln (Holzschrauben) miteinander verschraubt und zu massiven Vollholzwänden verbunden werden. Als Witterungsschutz ist eine Holzverschalung denkbar. Für die Erstellung dieses Baukörpers ist eine renommierte Firma aus dem Schwarzwald im Gespräch, die auf langjährige Erfahrungen im Vollholzbau zurückblicken kann. Der Vollholzbau soll Sensoren enthalten, die eine kontinuierliche Messung der Feuchtigkeit ermöglichen. Für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung dieser Bauweise wird eine Zusammenarbeit mit der Bundesumweltstiftung in Osnabrück angestrebt, sehr gern auch mit der TU Braunschweig. Zur finanziellen Entlastung der zurzeit explodierenden Baustoffpreise könnte ggf. „Käferholz“ aus dem Harz dienen, denn der Borkenkäferbefall beinträchtige nicht die Stabilität des Holzes, so Heiko Twelmeier.
„Experimente sind so wichtig“, sagte Tatjana Schneider und begrüßte das Vorhaben der Waldorfschule sehr. In diesem Zusammenhang wies sie auf interessante Menschen und Institutionen der Braunschweiger Zivilgesellschaft hin, die sich ebenfalls mit nachhaltigen Projekten und innovativen Ideen auseinandersetzen. Möglichkeiten zur Kontaktpflege könnten beispielsweise durch eine Einladung zum Martinsmarkt im November oder durch einen Besuch bei Waldorf offensiv realisiert werden.
Tatjana Schneider interessierte sich zudem dafür, wie unsere Schule mit den pädagogischen und sozialen Herausforderungen in der pandemischen Situation umgegangen ist. Michael Schminder, geschäftsführender Vorstand, gab dazu einen fachkundigen Überblick und stellte noch einmal die besondere Situation dar, wie das behördlich vorgegebenen Homeschooling mit dem traditionell sozial engen Beziehungsgeflecht zwischen Lehrenden und Lernenden und der so essentiellen Vernetzung unser „Herz, Hand und Kopf Pädagogik“ zu vereinbaren versucht wurde.
Die Vertreter*innen der Waldorfschule, Matthias Seufert, Heiko Twelmeier, Michael Schminder und Elisabeth Lenz, bedankten sich für den Austausch und freuen sich darauf, Tatjana Schneider bei der Eröffnung des Werkstattgebäudes begrüßen zu dürfen.
Elisabeth Lenz, Fundraiserin
Unsere Mensa wird durch Biond betrieben:
Adresse
Freie Waldorfschule Braunschweig e.V.
Rudolf-Steiner-Straße 2
38120 Braunschweig
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