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Aus der 8. Klasse
8-Klasspiel: Großartige Klassenleistung
Eine Bettszene und ein Heiratsantrag auf offener Bühne!
Wie bitte? Das kann doch wohl nicht! Doch es kann und die Bettszene spielte sich übrigens zwischen zwei Jungs ab und der Heiratsantrag wurde (fast) an zwei Mädels gleichzeitig ausgesprochen.
Ja, das war so! Und es war Absicht. Wer dabei war am Freitagabend beim Achtklassspiel, der hat das alles miterlebt. Beim „Revisor“! Gleichwohl die Klasse vor 2 Wochen noch nicht einmal sicher war, ob ihr Spiel überhaupt zur Aufführung kommen würde. Nicht wegen fehlender Textsicherheit oder Unlust – wie käme man nur auf eine solche Idee – sondern, aufgrund des hohen Krankenstands. Mit 12 von einst 28 Schülerinnen und Schülern begann die intensive Probenphase, die sich für zwei Besetzungen die Hauptrollen geteilt hatten. Manchmal kamen wieder genesene Schüler*innen dazu, mal fielen wieder welche aus. Ehrlich gesagt: echtes Improvisationstheater. Dann dieser eine Theaterabend: Bis auf drei waren alle wieder fit und dabei und haben grandios gespielt.
Ach ja, und wie war das mit der Bettszene jetzt eigentlich? Ja, das war der junge Beamte Chlestakow aus St. Petersburg gewesen, der mit seinem Diener Ossip unterwegs zu seinem Onkel auf Reisen ist und in einer russischen Kleinstadt zwei Wochen in einem Gasthof Station macht und sich von vorne bis hinten bedienen und immer nur anschreiben lässt. Der Diener lässt sich da auf dem Bett seines Herrn in dessen Abwesenheit nieder und ergeht sich über dieses unmögliche Verhalten seines Herrn, keine Rechnungen zu bezahlen. Er wird von seinem Herrn überrascht; Diener Ossip steht natürlich sofort vom Bett auf, aber sein Herr macht ihm trotzdem eine Szene. Eine wirklich köstlich gespielte Bettszene!
Parallel zu Chlestakows Aufenthalt in der Kleinstadt geht das Gerücht um, dass ein Regierungsbeamter (eben der Revisor) inkognito zum Ort unterwegs sei, um die Verwaltung einer Prüfung zu unterziehen. Dies versetzt alle Beamten des Ortes in Aufruhr, da Bestechung und Schmiergelder gang und gäbe sind. Jeder fürchtet, entdeckt zu werden. Und alle wollen sich vorbereiten.
Zwei Gutsbesitzer, – herrlich kabarettistisch begabt gespielt – die regelmäßig im Gasthof ein und ausgehen, meinen nun in Chlestakow den gefürchteten Revisor zu erkennen und machen die ganze Stadt scheu. Der Stadthauptmann macht Chlestakow seine Aufwartung und dieser erkennt seine Chance, hier ohne Strapazen zu Geld und Ansehen zu gelangen. Er wird aus dem zwielichtigen Gasthof privat beim Stadthauptmann untergebracht und lebt nun als „Revisor“ ein paar Tage sehr fürstlich und macht auch die Bekanntschaft von Frau und Tochter des Verwaltungschefs – auch bei dieser Doppel-Besetzung der beiden Damen zeigten sich echte Spiellust und schauspielerisches Talent. Sehr zum Schmunzeln!
Und so kommt es gegen Ende tatsächlich zu jenem Heiratsantrag von Chlestakow zunächst an die Frau des Stadthauptmanns, aber nachdem sich diese als bereits verheiratet darstellt, hält er um die Hand der Tochter an.
Diener Ossip ist es zu verdanken, dass Chlestakow das Schauspiel rechtzeitig beendet und abreist, bevor der Postmeister aus einem illegal geöffneten Brief den Beamten aus Petersburg enttarnen kann. Am Ende kommt eine Meldung vom wirklichen Revisor und der Vorhang fällt.
Donnernder Applaus, eine sichtlich erleichterte und überwältigte Klassenlehrerin, viele Rosen für die Spielerinnen und Spieler.
Es war richtig gut und Ihr, die 8. Klasse vom Jahrgang 2014 werdet diese beiden Wochen und diesen Auftritt mit Sicherheit nicht vergessen.
Es waren keine Unsicherheiten zu erkennen und auch der fließende Wechsel der Besetzungen gelang glatt und überzeugend. Wirklich einmalig!
M. Reichmuth, Mutter
Absolut bühnenreif
Was für ein Auftritt! Die 8. Klasse brachte ein starkes Stück auf die Bühne. Nicht nur, dass durch die Reihe durch alle Charaktere überzeugten, ein wirklich großes Plus war die deutliche und weit hörbare Sprachleistung. Das Stück war somit ein Genuss für alle Sinne.
Hier lässt sich einmal mehr sehen, wie vielseitig die Talente unserer Schüler*innen sind. Welch Glück ist es, dass diese in unserer Schullaufbahn immer wieder gezeigt und auch gefördert werden. Ist das Klassenspiel doch ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzepts unserer Schule: Jede/r Schüler*in bringt sowohl in der 8. als auch in der 12. Klasse ein Theaterstück zur öffentlichen Aufführung.
Das von den Schüler*innen mit Unterstützung der/m Klassenlehrer*in ausgewählte Stück wird in zwei Besetzungen öffentlich aufgeführt – so bekommt jede/r eine oder auch mehrere kleine Rollen. Dabei erarbeiten sie ihre Rollen und entwickeln gemeinsam die Szenen. Zudem gilt es Texte und Aussprache zu üben, aufzutreten und Kritik auszuhalten. Diese intensive Gemeinschaftsarbeit schärft weiterhin die sozialen Kompetenzen. Welch wunderbare Art sich mit einem Werk der Literatur auseinanderzusetzen. Da die Proben oft gleich nach den Herbstferien an fangen, ist sieben Wochen lang Ausdauer gefragt.
Der 8. Klasse einen großen Dank für das herrliche und humorvolle Stück! Es war eine große Freude dabeizusein.
I. Bosse, mittwochs-Redaktion
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